Mittwoch, 27. November 2013

Die Besten für die Jüngsten.


Unlängst wurde ein Co Trainer einer Amateurmannschaft in der 2. Liga nachdrücklich gebeten, doch die U9 des Vereins zu übernehmen – bei gleicher Bezahlung versteht sich. Abgelehnt hat er, weil das ein „Abstieg“ sei.

Was bei manchen Vereinen schon sehr gut klappt (siehe die diversen U-Erfolge des Nationalteams oder das Abschneiden der Wiener Veilchen in der UEFA Youth League) ist in so manchen Köpfen in den Amateurligen noch nicht so ganz angekommen.

Von vielen – natürlich gibt es auch hier zahllose rühmliche Ausnahmen – wird die Nachwuchsarbeit nach wie vor als lästige Verpflichtung angesehen. Dabei ist sie, mit dem nötigen Ernst betrieben, Garant für eine positive Entwicklung eines Vereines.

Ja, man kann eine Fußballmannschaft kaufen. Abramowitsch, Mateschitz oder Nasser El Khelaifi (Paris Saint Germain) sind der beste Beweis dafür. Oder man investiert nachhaltig wie Ajax oder Barcelona. Und wer jetzt meint, diese Modelle haben nichts mit Amateuren zu tun, irrt. In jedem Bundesland, ja in jedem Bezirk, gibt es Mini-Abramowitsches und Mini-Ajax Amsterdams. Langfristig gut für einen funktionierenden Verein ist aber nur das Ajax-Modell, die kontinuierliche Nachwuchsarbeit.

Denn was passiert, wenn der Mäzen die Lust verliert, davon können beispielsweise von F. Stronach verlassene Klubs ein Lied singen. Und in den unteren Klassen gibt es noch viel mehr Vereine, die nach einem kurzen, von außen finanzierten Höhenflug, wieder am harten Boden der untersten Ligen aufschlugen

Umso wichtiger ist es, dass sich die Besten gerade um die Jüngsten kümmern. Im Altern von 4 bis 10 Jahren werden die Grundlagen gelegt, später wird es ungleich mühsamer. Teamsport fördert darüber hinaus das Gemeinschaftsdenken und die Solidarität – eine Gesellschaft die von Golfprofis und Tennisstars gelenkt wird, male ich mir lieber nicht aus. Nachwuchsarbeit fördert die Bindung der Menschen an den Verein, schafft die Basis für mehr freiwilliges Engagement und verbessert das durch Wettskandale und Fanrandale ohnehin ramponierte Image der schönsten Nebensache der Welt.

Liebe Kampfmannschaftstrainer und Co-Trainer: Es ist kein Abstieg, den Nachwuchs zu trainieren. Sondern eine verantwortungsvolle Aufgabe, jungen Menschen dabei zu helfen, ihr Erwachsenenleben erfolgreich zu meistern.

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