Freitag, 22. November 2013

Ihr Legionäre kommet, oh kommet doch all

Weihnachten steht vor der Tür und so mancher Clubfunktionär hat schon den Wunschzettel ans Christkind abgeschickt. Sehr oft stehen darauf ungarische, tschechische, slowenische oder slowakische Namen.

Halt, Halt. Wir lieben Sie alle. Die Isztvans, Milenkos und Radeks. Und im vereinten Europa ist jeder herzlich willkommen. Und nur damit kein falscher Eindruck entsteht – dies wird kein Plädoyer für „mehr Österreicher“.

Aber es ist ein Plädoyer für verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Schlag nach (unter viel zu viel anderen) bei Herrn Svetits, der in seiner Fußball-Funktionär Karriere schon so manch wenn schon nicht verbrannte so zumindest angesengte Erde hinterlassen hat. Seine Forderung nach 100.000 Euro vom Steuerzahler für Austria Klagenfurt ist ein veritables Elferfoul, das doppelt mit einer Roten Karte und einem klaren Penalty zu ahnden wäre.

Fußballvereine – und alle anderen Amateur-Sportvereine – haben unbestritten eine sehr wichtige Rolle in unserer Gesellschaft. Alleine die Tatsache, dass zigtausend Jugendliche von diversen verlockenden Blödheiten abgehalten werden, ist Milliarden Euro wert. Vom Unterhaltungswert vor allem im ländlichen Bereich ganz zu schweigen.

Aber: Erstens werden viel zu oft eben doch öffentliche Gelder für die fußballerischen Amokläufe einzelner so genannter Mäzene/Investoren/Patriarchen verschwendet. Und zweitens sind ebenso oft eben diese Mäzene beim ersten wirklichen Gegenwind wieder weg. Und hinterlassen wahre Ruinen von Fußballvereinen, die sich von dem einen Höhenflug nie wieder erholen. Ob da das Geld von Gemeinden, Sportverbänden und Co. nicht manchmal anders besser angelegt gewesen wäre?

Wer am meisten darunter leidet, ist auch klar: Diejenigen, die mit kontinuierlicher, ehrlicher Arbeit einen Schritt nach dem anderen machen, den Nachwuchs pflegen und eine wertvolle Plattform für unsere Gesellschaft und Gemeinschaft zur Verfügung stellen. Denn denen fehlt das Geld, das vorher unbedingt jemand brauchte, „damit man endlich in einer höheren Liga spielen kann.“ – was leider nur allzu oft nichts anderes als teure Ego-Trips sind.

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