Auch wenn die Unschuldsvermutung gilt:
Sanel Kuljic ist tief gefallen. Einer, der enorm viel Talent hatte,
zu den besten Stürmern des Landes zählte, Torschützenkönig war
und, und, und.... ist heute tief im Sumpf des Glückspiels gefangen.
Bwin und Co sind der Treibstoff des
Fußballs. Von Real Madrid bis Unterhipfing bekommen Vereine
großzügige Sponsorengelder und wird der Nachwuchs mit Equipment
gefördert. Dass hier eine Suchtmaschine am Werk ist, wird nur
wenigen bewusst.
Was früher Schwechater und Memphis
erledigt haben, organisieren heute Admiral, williamhill und bet365.
Ein Umstand, der höchst problematisch ist, denn über das Internet
und in den einschlägigen Lokalen verwetten Jugendliche entgegen aller
Altersbeschränkungen Taschengeld und Lehrlingsentschädigung. Und
zwar regelmäßig.
Dass „El Clasico“ nicht
manipuliert wird, ist – hoffentlich – ein Faktum. Wenn aber in
der Wiener Stadtliga der 2. gegen den letzten verliert oder ein
Nachwuchsspiel der vierten englischen Leistungsstufe geschoben wird,
dann ist das – sicher – Alltag, Alltag der Wettmanipulation. Da
brauchts nicht mal die Wettmafia, da reichen schon fünf Kumpels, die
das „aus Spass amoi probieren“.
Dass die großen Anbieter den
Wettmanipulationen am „liebsten einen Riegel vorschieben würden“
ist ein schales Lippenbekenntnis. Die Anbieter erleiden dadurch nicht
wirklich Schaden. Im Gegenteil, sie erhalten größere Publizität
und können sich mit ihren angeblichen „Schutzmechanismen“ als
„seriöse“ Anbieter profilieren.
Die Wahrheit ist: 4 Millionen Menschen
in Europa sind spielsüchtig und die Wettanbieter tragen daran
Mitverantwortung. Und jeden Tag werden es mehr. Und jeden Tag werden
mehr Spiele manipuliert. Das schadet dem Sport, schadet dem Fußball
und schadet den Betroffenen und ihren Familien.
Wer es nicht glaubt, soll Sanel Kuljic
fragen.
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