Dienstag, 12. November 2013

Wetten, einer gewinnt.

Auch wenn die Unschuldsvermutung gilt: Sanel Kuljic ist tief gefallen. Einer, der enorm viel Talent hatte, zu den besten Stürmern des Landes zählte, Torschützenkönig war und, und, und.... ist heute tief im Sumpf des Glückspiels gefangen.

Bwin und Co sind der Treibstoff des Fußballs. Von Real Madrid bis Unterhipfing bekommen Vereine großzügige Sponsorengelder und wird der Nachwuchs mit Equipment gefördert. Dass hier eine Suchtmaschine am Werk ist, wird nur wenigen bewusst.

Was früher Schwechater und Memphis erledigt haben, organisieren heute Admiral, williamhill und bet365. Ein Umstand, der höchst problematisch ist, denn über das Internet und in den einschlägigen Lokalen verwetten Jugendliche entgegen aller Altersbeschränkungen Taschengeld und Lehrlingsentschädigung. Und zwar regelmäßig.

Dass „El Clasico“ nicht manipuliert wird, ist – hoffentlich – ein Faktum. Wenn aber in der Wiener Stadtliga der 2. gegen den letzten verliert oder ein Nachwuchsspiel der vierten englischen Leistungsstufe geschoben wird, dann ist das – sicher – Alltag, Alltag der Wettmanipulation. Da brauchts nicht mal die Wettmafia, da reichen schon fünf Kumpels, die das „aus Spass amoi probieren“.

Dass die großen Anbieter den Wettmanipulationen am „liebsten einen Riegel vorschieben würden“ ist ein schales Lippenbekenntnis. Die Anbieter erleiden dadurch nicht wirklich Schaden. Im Gegenteil, sie erhalten größere Publizität und können sich mit ihren angeblichen „Schutzmechanismen“ als „seriöse“ Anbieter profilieren.

Die Wahrheit ist: 4 Millionen Menschen in Europa sind spielsüchtig und die Wettanbieter tragen daran Mitverantwortung. Und jeden Tag werden es mehr. Und jeden Tag werden mehr Spiele manipuliert. Das schadet dem Sport, schadet dem Fußball und schadet den Betroffenen und ihren Familien.


Wer es nicht glaubt, soll Sanel Kuljic fragen.

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