In der medialen Diskussion um den Verbleib von Marcel Koller als Teamchef wird klar, worum es am Ende wirklich geht: um die Kohle.
Man liest viel über Wettskandale, bei
denen es ums Geld geht. Die Qualität der Schiedsrichter wird
bemängelt, denn es fehlt an Geld. Red Bull Salzburg und Eggendorf
werden Meister weil sie von einem mehr haben als andere – Geld.
Spieler wechseln von der 2. Klasse West in die 1. Klasse Mitte, weil
sie dort – richtig erraten – mehr Geld bekommen. Nachwuchsarbeit
wird vernachlässigt, weil sie kostet – nämlich Geld.
Das könnte man nun auch verteufeln, es
bringt aber nichts. Wenn gar kein Geld mehr fliesst, werden weder die
Leistungen der Schiedsrichter besser, noch der Nachwuchs effizienter
gefördert noch werden Wettskandale verhindert. Im Gegenteil, alles
wird noch schlimmer.
Aber: die Forderung nach absoluter
Transparenz ist berechtigt. Ausgaben und Einnahmen von Sportvereinen
sollten lückenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Warum
auch nicht? Vereine sind per se gemeinnützig und werden deshalb auch
in vielerlei Hinsicht bevorzugt behandelt. Und auch eine stinknormale
Ges.m.b.H. Muss schließlich ihre Bilanz hinterlegen.
Was das bringt ist leicht erklärt. Die
Diskussion aller Beteiligten kann fair geführt werden. Vergleiche
über die Performance der Vereine sind transparenter möglich. Und
damit können notwendige Veränderungen nicht mehr mit „Dafür
hamma ka Göd.“ vom Tisch gewischt werden.
Das aktuelle Regelwerk des ÖFB zum
Thema Amateurfussball ist das Papier nicht wert, auf dem es
geschrieben ist. Mir ist in den vergangenen 35 Jahren nicht ein
einziger Verein im Amateurbereich untergekommen, der diese
Rahmenbedingungen nicht bewusst umgangen hat.
Und wenn alle bei Rot über die
Kreuzung fahren, sollte man sich überlegen, ob es nicht an der Zeit
ist, die Vorschrift zu ändern. Und nicht typisch österreichisch mit
einem Augenzwinkern jenen auf die Schulter klopfen, die die Regeln
möglichst schlau brechen.
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