Donnerstag, 17. Oktober 2013

Der schnöde Mammon.

In der medialen Diskussion um den Verbleib von Marcel Koller als Teamchef wird klar, worum es am Ende wirklich geht: um die Kohle.

Man liest viel über Wettskandale, bei denen es ums Geld geht. Die Qualität der Schiedsrichter wird bemängelt, denn es fehlt an Geld. Red Bull Salzburg und Eggendorf werden Meister weil sie von einem mehr haben als andere – Geld. Spieler wechseln von der 2. Klasse West in die 1. Klasse Mitte, weil sie dort – richtig erraten – mehr Geld bekommen. Nachwuchsarbeit wird vernachlässigt, weil sie kostet – nämlich Geld.

Das könnte man nun auch verteufeln, es bringt aber nichts. Wenn gar kein Geld mehr fliesst, werden weder die Leistungen der Schiedsrichter besser, noch der Nachwuchs effizienter gefördert noch werden Wettskandale verhindert. Im Gegenteil, alles wird noch schlimmer.

Aber: die Forderung nach absoluter Transparenz ist berechtigt. Ausgaben und Einnahmen von Sportvereinen sollten lückenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Warum auch nicht? Vereine sind per se gemeinnützig und werden deshalb auch in vielerlei Hinsicht bevorzugt behandelt. Und auch eine stinknormale Ges.m.b.H. Muss schließlich ihre Bilanz hinterlegen.

Was das bringt ist leicht erklärt. Die Diskussion aller Beteiligten kann fair geführt werden. Vergleiche über die Performance der Vereine sind transparenter möglich. Und damit können notwendige Veränderungen nicht mehr mit „Dafür hamma ka Göd.“ vom Tisch gewischt werden.

Das aktuelle Regelwerk des ÖFB zum Thema Amateurfussball ist das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben ist. Mir ist in den vergangenen 35 Jahren nicht ein einziger Verein im Amateurbereich untergekommen, der diese Rahmenbedingungen nicht bewusst umgangen hat.


Und wenn alle bei Rot über die Kreuzung fahren, sollte man sich überlegen, ob es nicht an der Zeit ist, die Vorschrift zu ändern. Und nicht typisch österreichisch mit einem Augenzwinkern jenen auf die Schulter klopfen, die die Regeln möglichst schlau brechen.

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