Mit diesen Sprüchen sind wir aufgewachsen. Die Kraftfahrzeuge der Referees waren von Beginn an genauso ein Thema wie die sonderbare Mutation derselben zu schwarzfelligen Säugetieren mit Rüssel.
Dabei ist das Amt des Schiedsrichters
ungefähr genauso dankbar als Beruf wie Müllfahrer in Neapel oder
Liftwart am Südbahnhof der späten Achtziger Jahre. Alle haben nur
Spott und Hohn übrig, man kann es keinem Recht machen.
So ein Spiel zu leiten, ist jedoch eine
denkbar unangenehme Aufgabe. Die Emotionen aller Beteiligten kochen
hoch, und die Schiedsrichter sollen als einzige kühlen Kopf bewahren
– müssen „über den Dingen stehen“. Und schwerer noch als in
der Bundesliga ist die Spielführung in den unteren Gefilden des
Amateurfußballs.
Die Tuchfühlung mit dem Publikum ist
oft unmittelbar, der Gang in die Kabine nach dem Spiel lässt den
Marsch nach Canossa verblassen. In den Bundesligen beobachten
Dutzende Kameras das Geschehen auf dem Feld, in der Gebietsliga Mitte
hingegen sind versteckte Vergehen abseits des Spielgeschehens und
Provokationen der Spieler untereinander nicht Ausnahme sondern Regel.
Im schlimmsten Fall stehen an den
Seitenlinien Hardcore-Fans der jeweiligen Mannschaft, die mit der
Fahne ganz bewusst in die andere Richtung wacheln und damit die
Spitze der Unsportlichkeit darstellen. Und das alles erleiden die Männer in Schwarz für ein Honorar, um das
ungarische, slowenische und tschechische Legionäre in der 1. Klasse
nicht einmal eine Halbzeit spielen würden.
Ja, ich gebe es zu: Auch mich regen
Fehlentscheidungen maßlos auf und ich tue das in der Regel lautstark
kund. Aber mit der notwendigen Distanz weiß ich, dass es enorm
schwer ist, ein Fußballspiel über 90 Minuten lang im Blick zu
halten und jede Entscheidung richtig zu treffen.
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