Sonntag, 8. Dezember 2013

Wos brauch ma a Taktik?

Während italienische Fußballkinder taktische Grundelemente mit der Muttermilch eingeflößt bekommen, wird Taktik in den unteren österreichischen Klassen immer noch als Überforderung der Spieler angesehen.


Was kein Wunder ist, sind ja auch in der höchsten Spielklasse des Landes so manche Motivatoren tätig, die einen guten Spruch nach dem Spiel der intensiven Analyse vor der Partie vorziehen (der Kirchler Roli wäre so ein Exempel).

Dabei ist es doch in allen Bereichen des Lebens so: Wer einen Plan hat, ist immer im Vorteil gegenüber dem Planlosen. Selbst wenn der Plan schlecht sein sollte, wissen zumindest alle Beteiligten, was in welcher Situation zu tun ist.

So auch im Fußball. Einstudierte Spielzüge, klare Anweisungen für die einzelnen Spieler, die akribische Vorbereitung der einzelnen Spiele sind die eigentliche Arbeit der Coaches. Auch in den 2. Klassen des Landes. Wenn so etwas wie ein Spielplan nämlich nicht vorhanden ist, macht jeder was er will. Was bei allen Vorhaben eines Teams einfach schief gehen MUSS.

„Gehts ausse und spüts eicha Spü“ funktioniert nicht. Das führt beim Mini-Nachwuchs zu den berühmten Rudelbildungen wo auch immer der Ball ist und bei den Erwachsenen zum „Hauts den Boin weg“ und der Hoffnung auf gute Kopfballspieler im Sturm.

Klar, dass man im Amatuerfussball nicht über die Analyse-Tools verfügt wie an der Spitze. Klar, dass man sich nicht tagtäglich mit dem Spiel am nächsten Wochenende stundenlang auseinandersetzen kann – schließlich haben Amateure auch noch einen Beruf. 

Aber mit einem konkreten Plan und vorgegebenen Zielen sollte man an jedes Vorhaben herangehen. Selbst an ein Fussballspiel.