Montag, 17. Februar 2014

Fußball wird mit dem Kopf gespielt

Nachdem nun wieder eine „Führer“persönlichkeit den Hochstand des Trainers verlassen musste – Nenad B. hat wohl einmal zu oft gemeint, dass die Spieler schuld seien – ist es an der Zeit über die Bedeutung des mentalen Zustands eines Fußballers oder Sportlers oder eines Menschen egal in welcher Lebenssituation zu schreiben.

Nein, Philipp Hosiner hat das Tore schießen nicht verlernt. Nein, die Bayern eilen nicht nur von Sieg zu Sieg, weil sie öfter gaberln können. Nein, der Aufsteiger in der Unterliga Ost in Kärnten ist nicht Vierter, weil alle plötzlich so viel mehr trainieren.

Jetzt kommt eine Binsenweisheit, die jedoch nur allzu oft in die hintersten Schubladen des Wissens verschoben wird. Einen großen Teil des Erfolgs – vor allem im Sport aber natürlich nicht nur – macht der mentale Zustand eines Menschen aus. Ist man „auf der Welle“, glaubt man an sich und den Sieg, gelingt plötzlich alles. Beginnt man zu zweifeln oder aber auch: beginnt man in ungeahnte Höhen abzuheben und hält sich für unbesiegbar – das Scheitern ist in beiden Fällen vorprogrammiert.

Und vor allem das ist auch die Kunst großer Coaches: Das Vertrauen eines Teams und eines Sportlers in sich selbst genau so hoch zu schrauben, wie es notwendig ist, um den Sieg einzufahren. Und zu verhindern, dass der Höhenflug mit verbrannten Flügeln dem Ikarus gleich endet. Pep Guardiola ist ein Taktikfuchs, mit Sicherheit. Aber seine große Kunst – auch wenn das eine Fernanalyse ist – besteht darin, einem Haufen Divas keine Snickers anzubieten, sondern sie zu einer hungrigen, engagierten, willigen und vom Sieg überzeugten Truppe zu formen.

Es liegt aber auch in der Verantwortung jedes einzelnen Spielers. Seine Aufgaben kennen und verinnerlichen, mit Respekt und Willen an die Aufgabe herangehen, immer das Beste geben, nie aufstecken und an sich glauben.


Und auch wenn Paul Scharner und sein Liebling Valentin Hobel immer belächelt wurden und so manche seiner Aussagen Kopf Schütteln hervorruft: Dieser an Talent und Können eher sehr limitierte Spieler brachte es immerhin zu einem Status des Umworben Werdens in der englischen Premier League. Das können erstens nur wenige Österreicher von sich behaupten. Und zweitens hat er das nicht mit seinen Füssen sondern nur mit seinem Kopf geschafft.