Die komischen Helden der Leinwand könnten sich jedes Wochenende
eine Scheibe abschneiden. Und zwar von den Akteuren am grünen Rasen. Was dort
regelmäßig an Schauspielleistungen abgeliefert wird, ist Oscar-würdig.
Besonders beliebt ist das theatralische „Hände-in-die-Luft-werfen“
mit gleichzeitigem gutturalen Aufschrei nach einer leichten Berührung dicht gefolgt
vom Wälzen am Boden mit Schmerz verzerrtem Gesicht und einem vorwurfsvollen und
gleichzeitig Höllenqualen leidendem Blick in Richtung Schiedsrichter. Gehäuft
treten diese Schauspieler nicht am Burgtheater auf sondern vor allem in den
unteren Amateurligen (aber nicht nur dort) gegen Ende eines Spiels.
Herrschaften, das nervt. Es ist nicht nur in höchstem Maß
unsportlich sondern zum Teil nachgerade lächerlich. Torleute, die den Ball beim
Abstoß von einem Eck aufs andere legen, Spieler, die den Outeinwurf elend lange verzögern und das schneckenartige Bewegen bei Auswechslungen fallen in
die gleiche Kategorie.
Heute habe ich einem Freund erzählt, dass ich solches Gehabe
unerträglich finde. Er schlug darauf hin vor, doch die blaue Karte auch bei den
Erwachsenen wieder einzuführen. Und ich halte das für eine hervorragende Idee.
Gelbe Karten sind den Akteuren nämlich weitgehend egal. Und dass ein
Schiedsrichter für Unsportliches Verhalten durch Zeit schinden Rot gibt, habe
ich in den letzten 45 Jahren noch nicht gesehen.
Und bis dahin: Bitte etwas mehr Fairplay meine Damen und
Herren!!