Donnerstag, 21. August 2014

Heuschrecken im Fußball.

 So. Jetzt hat auch der BVB einen Investor. Prognose für die deutsche Meisterschaft: 1. Adidas, 2. Puma, 3. Nike, 4. Adidas B. Na und? Was ist so schlecht daran?

Wenn Audi die Salzburger Festspiele als Sponsor unterstützt regt sich kein Sterbenswort über den „Ausverkauf der Hochkultur“ oder das „Verramschen von Traditionen“. Aber wenn ein Grödiger Unternehmer, der sicher mit jeder Faser seines Körpers Fußballfan ist, für den Erfolg einer Mannschaft sorgt, dann wacheln alle mit dem Weihrauch, als ob Luzifer höchstpersönlich erschienen wäre.

Warum? Weil man Klatschpappen blöd findet? Ich auch. Aber wirtschaftliches Denken in der Führung von Fußballvereinen – und nichts anderes bedeutet das Wort Kommerzialisierung am Ende – ist allemal besser als das ständige Hängen am ohnehin noch immer kräftig fließenden Tropf der öffentlichen Hand. Der FC Wien Energie, der SV Verbund und Co. sind dafür gute Beispiele.

Aber inwiefern machen Investoren den Fußball überhaupt kaputt? In Salzburg wurde selten schönerer Fußball gespielt als jetzt. Und auch zu den so genannten glorreichen Zeiten der Salzburger Austria butterte ein millionenschwerer Spediteur Schilling um Schilling in den Klub. Und die Austria spielte mit Stronach besser als heute. Wiener Neustadt wäre noch immer in der Landesliga, wahrscheinlich sogar in der zweiten. Und die viel gerühmte Tradition hat weder den GAK, noch Austria Klagenfurt noch den LASK vor finanziellen Problemen bewahrt.

Weil – und das ist der Clou der Sache – wir Fans verwöhnt werden wollen! Weil nach 3 Niederlagen sofort ein Trainerwechsel oder ein neuer Spieler gefordert wird! Weil selbst in der 1. Klasse Waldviertel bei Vorbereitungsspielen schon gemutmaßt wird: „Mit denan weama heia nix reissn.“ Wir wollen unterhalten werden. Und dafür sind wir bereit zu bezahlen. Das war schon immer so. Mit dem Unterschied, dass früher das Angebot an Entertainment kleiner war. Heute muss sich König Fußball gegen eine enorme Vielfalt an Angeboten halten. Sonst wäre vom Königreich bald nichts mehr übrig.

Un natürlich gibt es genug Mäzene, die einiges falsch gemacht haben. Die Liste beginnt mit K wie Kartnig  und endet mit Sicherheit nicht bei S wie Stronach. Aber deshalb gleich alle Menschen, die ihr Geld in unseren geliebten Fußball stecken, zu verteufeln, grenzt schon an Dummheit. Gäbe es diese Sponsoren nämlich nicht, wäre auch Fußball heutzutage ziemlich langweilig.

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