In Kärnten musste sich vor kurzem leider wieder eine
Nachwuchsmannschaft als „Scheiß-Jugos“ beschimpfen
lassen. Dabei sollte das schon längst keinen Platz mehr in unserer
Gesellschaft haben.
Fußball wird von vielen nach wie vor
als Proletensport angesehen. Was kein Wunder ist, nehmen sich doch Spieler
und Zuschauer im Bann der Emotion selten ein Blatt vor den Mund und
kramen in den tiefsten Niederungen des Wortschatzes, um den anderen zu
beleidigen. Und manchmal tritt auch wieder die primitivste Form der
Erniedrigung des Kontrahenten zutage, nämlich die der Herkunft.
Wir verurteilen extreme religiöse
Fanatiker – und grenzen im nächsten Atemzug Menschen, deren
familiäre Herkunft außerhalb Österreichs liegt, mit Diffamierungen
aus. Wie letztklassig ist das wirklich? Kann man sich dabei noch in
den Spiegel schauen?
In Zeiten, wo das Gerüst der
Nationalmannschaft auf Spielern wie Alaba (na, wer traut sich,
unserem Jungstar das „N“ Wort in Verbindung mit Fäkalsprache ins
Gesicht zu schleudern?), Junuzovic und Arnautovic gebildet wird,
auszugrenzen ist einfach nur einfältig.
Das war übrigens schon immer so. Dass
Österreichs große Erfolge von „Ausländern“ mitgetragen wurden.
Oder woher kommen die Vorfahren von Sindelar, Buzek, Hanappi, Ogris,
Senekowitsch, Koncilia & Co?
Auch wenn es manche nicht wahrhaben
wollen: Österreich ist ein Land der Einwanderung, war es immer schon
und wird es immer bleiben. Und das ist gut so, denn es bedeutet auch,
dass wir in einem Land leben, von dem sich viele Menschen wünschen,
dass es auch bei ihnen zu Hause so wäre.
Und der Fußball hat eine wichtige
Funktion bei der Integration von Menschen, die zugewandert sind.
Sport verbindet und es gibt nichts Schöneres, als ein Team von
Burschen und Mädchen zu sehen, die aus türkischen,
österreichischen, serbischen, slowenischen oder anderen Familien
kommen und gemeinsam an einem Ziel arbeiten – für einander da
sind, einander unterstützt – nämlich das nächste Spiel zu
gewinnen.
Denn am Rasen liegt die Wahrheit, egal
woher jemand kommt. Da geht’s drum, dass jede(r) das Beste gibt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen